Energetische Neuzeit im Denkmalschutz

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Bürogebäude
Renovierung
Fernwärme

Helgoland, die einzige deutsche Hochseeinsel, liegt knapp 70 Kilometer vom Festland entfernt inmitten der Nordsee. Die rote Buntsandsteinfelseninsel zählt zu den beliebtesten Ferienzielen Deutschlands. Jährlich genießen hunderttausende Urlauber, Tagesausflügler und Naturliebhaber das milde Hochseeklima und die vielfältige Natur Helgolands. Der auf der Insel gelebte Klimaschutz zum Erhalt dieser einzigartigen Natur ist existenziell für Helgoland.

Bereits 2012 wurde das Thema Nachhaltigkeit zur Chefsache erklärt und im kommunalen „Klimaschutzkonzept Helgoland“ verankert. Die Gründe liegen auf der Hand – die Folgen der Erderwärmung bringen die Insel in Bedrängnis. Der Landverlust durch den ansteigenden Meeresspiegel, die Erosion des natürlichen Küstenschutzes und die Versalzung von Süßwasservorkommen drohen, den Inselbewohnern die Lebensgrundlagen zu entziehen. Das integrierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde sieht unter anderem vor, die bestehenden Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz auszuschöpfen. Entsprechend stand bei der energetischen Sanierung des Rathauses eine nachhaltige und wirtschaftlich solide Wärmeversorgung des Gebäudes im Fokus.

Abgesenkte Rücklauftemperatur sichert stabilen und effizienten Fernwärmenetzbetrieb

Wärmenetze übertragen erzeugte thermische Energie mittels strömenden Fluiden von den Erzeugern zu den Verbrauchern, wo sie zur richtigen Zeit in der richtigen Menge und am richtigen Ort verfügbar sein muss - und zwar bei möglichst geringen Verlusten. Stellhebel ist nicht zuletzt eine hohe Spreizung der Vor- und Rücklauftemperatur (VLT / RLT) bei möglichst niedriger Rücklauftemperatur. Das erhöht die Erzeugereffizienz, verkleinert den Volumenstrom, reduziert thermische Rücklauf-Leitungsverluste und den elektrischen Leistungsaufwand der Pumpen. Je geringer der Volumenstrom, desto kleiner können Rohrleitungsquerschnitte und Pumpengrößen gewählt werden, da der erforderliche Pumpendifferenzdruck mit dem geringeren Strömungsverlust fällt. Bei einer Vorlauftemperatur von 80 °C und einer Senkung der Rücklauftemperatur von 55 auf 40 °C wird der Heizwasservolumenstrom bereits um 30 Prozent minimiert. Neben dem verringerten Energiebedarf ist das Installationsmaterial einer schwächeren thermischen Beanspruchung ausgesetzt.

Energetische Sanierung im Bestand mit effizienten Wärmeübergabestationen von YADOS

Für die sichere und bedarfsgerecht Übergabe netzseitig bereitgestellter Wärmeenergie und maximal abgesenkte Rücklauftemperaturen sorgen flexible YADOS Übergabestationen, die „Verbindungsstücke“ zwischen dem primärem Wärmekreis des Fernwärmenetzes und dem sekundärem der Gebäude-Heizungsanlage. Im modernisierten Rathaus Helgoland übernimmt diese Aufgabe eine YADO|GIRO 1I-2H Fernwärmestation. Mit optimierter Erzeuger-Verbraucher-Regulierung wird die netzseitig bereitgestellte Wärmeenergie druck-, temperatur- und bedarfsspezifisch an die hydraulisch über einen Plattenübertrager getrennte Hausanlage (indirekter Anschluss) übergeben. Integrierte Direct Digital Control (DDC)-Regelungen berücksichtigen neben der Außentemperatur die individuell wählbaren Zeit- und Komfortvorgaben der Verbraucherseite, um eine präzise Vorlauftemperatur zu ermitteln.
Mit jeweils 55°C VLT und 35°C RLT werden zwei Heizkreise, die statische Heizung und die Lüftungsanlage von der objektspezifisch konfigurierten YADO|GIRO (70kW) versorgt. Bei einer primärseitigen Vorlauftemperatur von 105 °C (kalte Jahreszeit) erzielt die Gesamtanlage ganzjährig Rücklauftemperaturen von 40 °C. Das ist gut für die Netzeffizienz, spart Primärenergie und trägt nicht zuletzt zum Klimaschutz der kleinen Insel bei.